Klare Formensprache

Gewünscht war ein schlichtes Wohnhaus, das sich von seiner Umgebung zwar abhebt aber in dem beschaulichen Schweizer Ort nicht als Fremdkörper wahrgenommen wird. Entstanden ist ein rechteckiger Baukörper, der die ländliche Umgebung einbezieht und zeitgemässes Wohnen garantiert.

Im Schweizerischen Örtchen Vilters hat das in St. Gallen und Los Angeles ansässigen Architekturbüro Design*21 ein Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie entworfen. Der kubische Baukörper mit flach geneigtem Walmdach steht zunächst im Gegensatz zur ländlich geprägten Umgebung und den traditionell mit Satteldach erbauten Häuser der Nachbarschaft. Bei näherer Betrachtung jedoch wurden in dem kubischen Baukörper traditionelle Elemente aufgenommen und modern interpretiert umgesetzt. Innen wie aussen geprägt von einer klaren Formensprache harmoniert der Neubau mit der Umgebung und setzt sich dennoch klar als neues Element ab.

Die Natur ins Haus geholt

Große, fast rahmenlose Fensterbänder finden sich im ganzen Haus. Die umliegende Bergwelt wird so effektvoll gerahmt in Szene gesetzt. Der gezielt geplante Einfall von Tageslicht unterstützt den grosszügigen Charakter des Hauses. Die Bereiche Kochen und Essen sind im Erdgeschoss offen mit dem Wohnzimmer verbunden. In der Küche wurden die Elektrogeräte in einem weissen Einbauschrank teils sichtbar, teils versteckt hinter hochglanzweißen Fronten integriert. Über dem Einbau wird das Fenster als schmales Band fortgesetzt. Anschliessend an den Küchenschrank beginnt eine massgefertigte Eckbank aus dunklem Holz. Sie verläuft unterhalb der Fenster und setzt sich über die gesamte Längsseite des Hauses fort. An der langen Tafel finden neben der Familie allerhand Gäste für gesellige Abende Platz. Immer mit dem freien Blick in die Landschaft. Eine Kochinsel definiert den offenen Raum in Küchen- und Essbereich. Die Arbeitsplatte wurde zum Fenster hin mit einem Überstand angebracht. Hier kann auf Barhockern dem Koch Gesellschaft geleistet oder ein Snack eingenommen werden. Dank der dezent eingearbeiteten Griffmulden in den beiden Küchenmodulen entsteht hier eine gleichmässige Oberfläche, die den Möbeln eine skulpturale Anmutung verleiht. Vor der gesamten Länge des Koch- und Essbereiches verläuft eine holzbeplankte Terrasse. Der rohe, dunkle Holzboden verbindet innen wie außen die Bereiche optisch miteinander und findet sich auch im Obergeschoss wieder. Einzig der Eingangsbereich wurde von den Wohnbereichen abgegrenzt. Treppe und Boden sind hier aus Beton gefertigt. Im Übergang zum Wohnbereich wurde auf Höhe der Küchenarbeitsplatte ein Kamin übereck in die Wand gebaut. Der wärmende Schein des Feuers kann so von Küche und Wohnzimmer gleichermassen genossen werden.

Architekturbüro: Design*21
Leicht/Bruno Helbling